2022-05-31 - Kirchen, Shops und noch mehr Höhlen

Heute ist nicht nur der letzte Tag des Monats, sondern auch der letzte Tag unserer Rundfahrt durch Kappadokien. Morgen geht es wieder zurück nach Antalya und am Freitag in die Heimat.

Es war wieder 8:45 als wir alle im Bus saßen und unserem ersten Ziel entgegenfuhren. Wir hatten nur wenige Kilometer zu fahren bis wir über eine extrem steile Straße in das Mönchstal hinunter fuhren. Dort hatten wir Gelegenheit den gesamten Höhlenkomplex zu besichtigen. Hier gab es in den einzelnen Felsen nicht nur Höhlenkirchen, sondern auch Männer- und Frauenklöster, Küchen, Lagerräume etc. Es existierte hier alles, was man zum Leben in einer Gemeinschaft brauchte.





Die Kirchen sind teilweise mit bunten Fresken ausgestattet. Diese Malereien sind noch sehr gut erhalten, da sie durch das fehlende Sonnenlicht nicht geschädigt werden. Leider darf man in den Kirchen nicht fotografieren und deshalb mussten wir uns mit einem offiziellen Plakat behelfen. Nur in den Versorgungshöhlen konnten wir Fotos machen, aber auch die zeigen wie funktionell und doch kunstvoll die Höhlen ausgestattet sind.




Als nächstes stand unser erster Stopp bei einer Verkaufsshow auf dem Programm. Der günstige Preis unseres Reisearrangements kommt daher, dass einzelne Firmen an die Reiseveranstalter Geld zahlen und diese im Gegenzug die Reisenden in ihre Geschäfte karren.

Wir besuchten eine Teppichmanufaktur und wurden zuerst mit der türkischen Teppichknüpftechnik vertraut gemacht. Auf dem Weg in den Verkaufsraum konnten wir einige ausgestellte Teppiche bewundern.




Als wir alle Platz genommen hatten, startete eine perfekte Verkaufsshow. Der Moderator führte als in Deutschland geborener Türke in perfektem Deutsch durch das Programm. Einige seiner Mitarbeiter rollten im Akkord Teppich um Teppich vor uns auf. Dabei wurden uns die verschiedenen Arten der Herstellung und die dabei verwendeten Rohmaterialien erklärt. Zwischendurch gab es für uns Zuseher Tee, Kaffee und/oder Raki.




Nach der Show wurden wir gebeten, uns im Haus umzusehen und eventuell nach geeigneten Teppichen für unser Zuhause zu suchen, oder nur einfach die ausgestellten Stücke zu bewundern. Während wir herum spazierten, gesellten sich jede Menge Verkäufer zu uns, um uns bei Fragen zu unterstützen. Dabei versuchten sie natürlich ihre Ware an den Mann/Frau zu bringen. Allerdings machten sie das sehr subtil und ohne irgendwelchen Druck. Zwei bis drei Leute/Paare haben dann doch etwas gekauft. Was und um wie viel haben sie uns leider nicht verraten.



Nächster Halt war das nahe gelegene 'Taubental'. In diesem Tal haben die Tauben besonders zahlreich die seit der Antike von Menschen in den Tuffstein gehauenen Taubenschläge angenommen. Es wurde und wird nicht nur der Taubenkot aus Dünger verwendet, sondern die Tiere dienten lange Zeit auch als Nahrungsquelle. Und die Aussicht auf die Landschaft war wieder wunderbar und man konnte auch bis in die nächste Stadt, Uchisar, sehen.




Gegenüber der Aussichtsterrasse fanden wir ein Lokal zum Mittagessen. Edith bestellte gefüllte Teigtaschen und Franz verzehrte ein Hühner-Kebab. Das Essen war gut, aber beim Zahlen hatten wir Probleme. Nachdem das Bezahlsystem mit zwei verschiedenen Kreditkarten nicht funktionierte, zahlten wir per Cash in Euro ohne bei der Umrechnung übers Ohr gehauen worden zu sein.



Nun fuhren wir in den Ort Uchisar und machten einen kleinen Spaziergang zu dem früher als Wohnraum und Kloster genutzten Burgfelsen, der bis zu 1.000 Menschen beherbergen konnte.




Wir fuhren anschließend weiter Richtung Göreme. Kurz vor dem Ort machten wir bei einem Lookout halt. Dort labten wir uns nicht nur mit Kaffee und Eis, sondern konnten wieder einen Blick auf Göreme werfen. Und wieder machte die Stadt ihrem Namen als 'die Unsichtbare' alle Ehre.



Wir fuhren aber nicht noch Göreme, sondern nach 'Avanos', denn dort war die zweite Verkaufsshow des heutigen Tages bei 'Sultans Ceramic' geplant. Wir wurden in ein Höhlenlabyrinth gebeten, wo uns kurz der Entstehungsprozess eines Keramikwerkstückes erklärt wurde.





Anschließend zeigte uns ein Töpfermeister wie schnell und einfach man eine Schale mit Deckel töpfern kann, wenn man es kann.



Nach der Vorführung wurden wir in die Schauräume geführt, wo man zwar die Ware kaufen kann, sie aber nicht fotografieren darf. Zuerst wurden wir in die De-Luxe-Abteilung gebracht. Und obwohl wir gleich auf Anhieb 50% auf die Ware bekamen, waren uns um die 500€ für eine 10 cm hohe Keramik doch etwas zu viel. In der Normal-Abteilung waren die Preise moderater, aber wir fanden nichts passendes für uns. Einige Mitreisende erstanden einige kleine Sachen, aber nichts Aufregendes.

Als wir die Töpferei verließen, sahen wir schon wieder schwarze Wolken aufziehen. Wir mussten aber noch ein Stück zu Fuß zum Busparkplatz gehen. Dabei schlenderten wir ein Stück der Uferpromenade des 'Kizilirmak', welcher der längste Fluss der Türkei ist, entlang. Dabei wurden wir nicht nur von heftigem Wind, sondern auch von Kultur und Enten begleitet.





Über die heftig schwingende Hängebrücke schafften wir es rechtzeitig zum Bus und entkamen so dem nahenden Gewitter. Wir wurden nun zurück ins Hotel gebracht, wo wir den letzten Tag in Kappadokien gemütlich ausklingen ließen.




Unsere heutige Tagesroute:


Jitka und Karels Eindrücke von ihrem fünften Tage der Reise findest du hier.